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Bericht vom Treffen am 11.02.2015

Nachdem Freifunk Berlin uns für die Anfangszeit einen VPN-Zugang zur Verfügung gestellt hat, konnte die Einrichtung der Software vorangetrieben werden. Auf jedem Router, der für das Frefunk-Netz genutzt werden soll, muss die Firmware von Freifunk Trier aufgespielt werden. Dank der tatkräftigen Unterstützung von Maschinendeck e. V. Liegt bereits jetzt eine funktionierende Firmware vor. Die aktuelle Version der Firmware lässt sich hier finden.

Auf dem Treffen wurden die drei für den Testbetrieb angeschafften Router TP-Link TL-WDR3600 mit der Freifunk-Trier-Firmware geflasht und ans Internet angeschlossen. Auch der Mesh der Router untereinander funktioniert. Eine Anleitung, wie ihr selber Freifunk einen Router zur Verfügung stellen könnt, folgt in den nächsten Tagen.

Über die künftige Organisationsform des Trierer Freifunks wurde gesprochen. Wir finden es sinnvoll, das Projekt im Maschinendeck e.V. anzusiedeln. Dadurch entfällt der Verwaltungsaufwand, den ein eigener Freifunk-Verein mit sich bringt, personelle Ressourcen werden so nicht unnötig gebunden. Gleichzeitig gewinnt der noch junge Verein Maschinendeck ein neues und öffentlichkeitswirksames Projekt hinzu.

Zum Abschluss des Treffens wurde wie immer noch eine Runde Dart gespielt und als besonderes Ereignis die Live-Übertragung des Starts der Falcon-9-Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX verfolgt.

Statement zu Störerhaftung und Strafverfolung

Da wir bereits mehrfach zum Thema Störerhaftung und Strafverfolung gefragt wurden, hier ein Statement:

Freifunk ist kein Anonymisierungsdienst und wir alle arbeitet im Rahmen unserer gesetzlichen Pflichten als Verein und Provider mit Strafverfolgungsbehörden zusammen. Dabei liegt allerdings der Fokus auf die Feststellung des eigentlichen Täters, nicht der stellvertreterischen Inpflichtnahme eigentlich unbeteiligter Dritter wie einzelner Anschlussinhaber. Wer anonymität im Internet sucht (z.B. als Nachrichtenreporter) sollte auf jeden Fall besser TOR oder ähnliche Anonymisierungsdienste verwenden. Als Exit-Zugang (Verbindung zwischen unserem Freifunk-Netz und dem Internet) verwenden wir ausschließlich Übergangspunkte in Deutschland und unterliegen somit auch den lokalen Gesetzen. Da an unseren Übergängen zum Internet immer ein Verein als Provider steht, und “Network Address Translation” angewendet wird gilt das Providerprivileg. Dieses Privileg befreit den Netzbetreiber (welcher selber nicht die Straftat begangen hat) von den zivilrechtlichen Konsequenzen der Taten seiner Nutzer. Dieses Privileg gilt analog auch bei Mobilfunkanbietern, welche natürlich nicht für die Straftaten ihrer Nutzer haften müssen.

Aus Datenschutzgründen speichern wir keinerlei Logfiles oder IP-Adressvergaben.

Erste Testphase kann beginnen!

In den letzten Wochen haben Mitglieder vom Maschinendeck e.V. erfolgreich eine erste Infrastruktur für Freifunk-Trier aufgebaut. Auch die ersten fertigen Freifunk-Router laufen schon im 24/7-Testbetrieb.

Dazu wird als “Supernode” (Server für alles) die von Ranlvor gesponserte VM verwendet. Zur Anonymisierung gegen die Störerhaftung und zum Internetanschluss nutzen wir noch das VPN03 vom Förderverein Freie Netzwerke e.V. Langfristig müssen wir mehrere Virtuelle Server und VPN-Dienste z.B. vom Freifunk Rheinland e.V. anmieten – das geht natürlich nur mit ausreichenden finanziellen Mitteln…

Auch die 15€ Router (TL-WR841N) erweisen sich als leistungsstark genug um zum Beispiel HD-Videos auf Youtube unterbrechungsfrei schauen zu können.

Als nächstes steht das ausprobieren und erlernen der Technik an. Dazu wollen wir am Mittwoch im Maschinendeck (Raum H445, Uni Trier Campus 2, Eingang Rückseite) ab 20:00 Uhr von euch mitgebrachte Router mit der Firmware betanken und euch zeigen, wie diese einzustellen sind.

Falls ihr keinen passenden Router habt: für etwa 15€ gibt es z.B. den TL-WR841N oder für 55€ den TL-WDR4300 (besseres WLAN, mehr Speicher, schnellerer Prozessor).

Falls ihr jetzt schon experimentieren wollt oder eine vollständige Liste unterstützter Hardware sucht, schaut auf unsere Github-Seite: https://github.com/freifunktrier

Maschinendeck.org – erstes Meeting in Trier

Das Treffen am 14.01.2015 um 20 Uhr im Maschinendeck.org war sehr erfolgreich.

Wir entschieden uns dafür, vorerst analog zu FF Köln&Bonn&Umgebung und Hamburg die “volle Bridging” Strategie zu wählen. Außerdem haben wir eine erste Firmware basierend auf Gluon 2014.4 und den FF Hamburg Anpassungen mit unserer eigenen site.config und site.mk kompiliert und auf den neuen TP Link 3600 Routern installiert. Diese bootete sofort in den Config-Mode und das Webinterface war nutzbar. Nach einem Speichern+Neustart erschien das WLAN-Netz trier.freifunk.net.

Als nächstes steht nun das Organisieren einer virtuellen Maschine mit guter Internetanbindung an.

Wenn dieser Supernode im Ausland steht, wird dieser auch unser Zugang zum Internet sein. Andernfalls nutzen wir das Berliner VPN03. Um eine gewisse Redundanz und minimale Dezentralität zu wahren sollten wir mindestens zwei Supernodes gehostet bei unterschiedlichen Providern aufbauen und verwenden.

Auf dem folgenden Foto sind die Services genannt, welche auf den Supernodes laufen sollen.

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Da hosted Server nicht kostenfrei sind, suchen wir einen Sponsor und Hoster. Das Thema Störerhaftung wird dabei kein Problem sein, da wir im Zweifel z.B. das Berliner VPN nutzen.

Die mögliche Gründung eines eingetragenen Vereins haben wir besprochen, aber noch keine Entscheidung getroffen. Dieses Freifunkprojekt soll auf jeden Fall auch kleinere Orte in der Gegend einbinden.

Hardware vorhanden – aber welche Firmware?

Die großen Communities in Deutschland verwenden zur Erstellung der Firmware für Freifunk-Router das Framework namens “Gluon”. Dieses erlaubt eine standardisierte und einfache OpenWRT basierte Firmwareerstellung.

 

Wer sich mit Softwareentwicklung und Kompilierung auskennt, folgt am besten folgendem Tutorial:

Gluon – Getting Startet Guide

Zur Kompilierung wird ein Linux-artiges System mit make-Tools usw. vorausgesetzt.

Beispieldateien für die site.conf und site.mk Dateien zur Anpassung an unsere lokale Community gibt es unter https://github.com/freifunk-gluon/gluon/tree/2014.3.x/docs/site-example.

Zur Konfiguration für unsere Community eignen sich folgende Werte:

  • site_name = ‘Freifunk Trier’,
  • site_code = ‘fftr’,
  • prefix4 = ‘10.172.0.0/16’,
  • prefix6 = ‘fdca:ffee:fc0f::/64’,
  • timezone = ‘CET-1CEST,M3.5.0,M10.5.0/3’,
  • NTP-Timeserver wird noch aufgesetzt.
  • regdom = ‘DE’,
  • wifi24
    • channel = 13,
    • ssid = ‘trier.freifunk.net’,
    • htmode = ‘HT20’,
    • mesh_ssid = ‘d2:84:2a:f7:75:fd’,
    • mesh_bssid = ‘d2:84:2a:f7:76:fd’,
    • mesh_mcast_rate = 12000,
  • Das gleiche für 5Ghz, aber anderer Channel (ToDo)
  • next node
    • ip4 = ‘10.172.0.1’,
    • ip6 = ToDo
    • mac = ’16:41:95:40:f7:dc’,
  • fastd_mesh_vpn – noch kein Gateway festgelegt.
  • AutoUpdater – noch keine Infrastruktur vorhanden.
  • weitere Konfiguration nach belieben

Als site.mk Datei kann Beispielsweise diese Datei von Freifunk-Hamburg verwendet werden. Diese Builddatei beeinflusst, welche Pakete in die Firmware gepackt werden. Hier ist zu beachten, dass einige (kostengünstige) Router nur 4MB Flash-Speicher und meist 32 MB Ram haben.